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Remstal-Route 24-Stunden-Wanderung

  • Steffirennt
  • 31. Mai 2019
  • 9 Min. Lesezeit

Es ist Freitag, 29.05.2019 18.00 Uhr Freundin Janine und ich starten in Winterbach in einem Pulk aus ca. 300 Wanderinnen und Wanderern auf die Strecke nach Essingen. Geplant ist die Strecke von 75 km möglichst zügig im Wandertempo zurück zu legen.

Im Gänsemarsch geht es durch Winterbach Richtung über die B29 Brücke und ab durch die Felder. Es fängt an zu regnen und zwar richtig viele Wanderer ziehen sich die Regensachen an auch wir und weiter geht’s ab in den Wald auf die Remstalroute. Ich habe den GPS-Track auf dem Navi und so können wir den ersten größeren Pulk überholen und haben ein bisschen mehr Freiheit beim Laufen. Bis zum ersten Verpflegungspunkt in der Festhalle in Haubersbronn weichen wir schon stark von der Remstalroute ab und werden eher über die einfachen Asphaltwege geführt. An der Halle stehen Helfer am Fahrzeug die einige der Wanderer einfach vorbeiziehen lassen. Auf unsere Nachfrage bestätigen Sie uns dann, dass hier der Verpflegungspunkt ist. Drin angekommen, werden erst mal die Märkchen aus dem Starterpaket für den Einlass und das Wasser eingefordert, diese haben wir irgendwo im Rucksack vergraben, deshalb dauert es hier länger bis der Durst gestillt werden kann.

Auf dem Klo versorgen wir noch die Blasen an den Füßen von Janine die sie sich vor zwei Wochen beim Halbtraum eingelaufen hatte, damit diese nicht noch schlimmer werden. Möglichst schnell gehen wir weiter, bevor es richtig voll wird. Unser Navi führt uns hier durch Haubersbronn hinauf über die Felder geht es stetig ansteigend bis wir oberhalb des Wellinghofs rauskommen. Der Track führt auf dem Navi gerade nach oben das Schild der Veranstalter aber sagt ab hier wieder die Remstalroute laufen, deswegen rufe ich den Wanderer der vor uns hoch läuft zurück und wir biegen zusammen auf den Weg der Remstalroute ein. Doch nur ein paar Kilometer weiter führt das Schild der Veranstalter völlig willkürlich in die Wildnis, obwohl die Remstalroute weiter unten in eine andere Richtung einbiegt. Deswegen entschließen wir uns der Remstalroute zu folgen und kommen nochmals mit ordentlich Steigung über schöne Obstwiesen am Waldrand entlang Richtung Bundeswehrdepot. Tobi der Wanderer den wir zurück gerufen haben, begleitet uns nun, da er den Track nur auf dem Handy hat und ungefähr unser Tempo hat. Oberhalb des Bergrutsches entlang erreichen wir den 2. Verpflegungspunkt „Hagsteige“ Urbach. Dort sind gerade die LKWs des Veranstalters angekommen. Es gibt Licht aber sonst gibt es nichts. Hier weiß niemand von nichts und auch scheinen ein paar Wanderführer die hier sein sollten, einfach nicht gekommen zu sein. Also versorgen wir noch einmal Janines Blasen. Hier haben sich mittlerweile schon neue Blasen auf den alten gebildet, trotz Blasenpflaster und sie hat schon schmerzen. Wir brechen ohne die Suppe auf weiter Richtung Lorch gemeinsam mit Tobi. Die Stirnlampen haben wir schon vorsorglich aufgesetzt, da es nun dunkel wird. In Urbach am Pferdehof steht noch einmal ein Rettungswagen im dunkeln, die beiden Sanitäter weißen uns gleich den richtigen Weg den wir hier nehmen müssen Richtung Plüderhausen. Wir laufen nun schön der Remstalroute entlang. In Plüderhausen ist es schon Stockfinster. Steil geht es durch ein Wohngebiet Richtung Wald nach oben über die Hochzeitswiese. Hier genießen wir den Ausblick über Plüderhausen und Urbach und den rot schimmernden Himmel.

Es ist angenehm kühl aber es wird langsam etwas nebelig. Am Sandbühl in Plüderhausen angekommen schauen wir nochmals nach den Blasen von Janine. Die sind hier schon so schlimm, dass ich sie überrede hier auszusteigen, da sie in zwei Wochen mit mir zum Zugspitztrail kommt um dort den Basetrail zu laufen und ich diesen sonst in Gefahr sehe. Ich weiß sie würde sich weiter durchkämpfen aber da ich mit ihr noch viele schöne Lauferlebnisse haben will, rate ich ihr zur Vernunft. Sie lässt sich überreden und wir rufen ihr ein Taxi. Dem Taxifahrer von Taxi Schaal erzähle ich, dass sie eine Wanderin ist und sie ihm vom Sandbühl aus entgegen läuft und sagte gleich er beeile sich sehr. Schweren Herzens lasse ich Janine zurück und gehe weiter mit Tobi die Remstalroute entlang in den Wald hinein. Es wird immer nebliger, so dass wir mit Stirnlampe vielleicht gerade mal 2 Meter nach vorne sehen können. Nach Weitmars biegen wir in eine Wiese ein hier ist ein Trampelpfad der uns nach unten führt, die Wiese ist schön nass und schlammig, so dass die Füße gleich schön durchweichen. Unten angekommen geht es über eine kleine Brücke gleich wieder nach oben und wir kommen auf die Straße Richtung Walkersbach, hier laufen wir ein Stück der Straße entlang, bis die Remstalroute wieder steil hoch in den Wald biegt. Wir entschließen uns die Straße recht schnell hinter uns zu lassen, da es durch den starken Nebel sehr gefährlich ist und wir für ein anfahrendes Auto vermutlich kaum zu sehen sind. Wir laufen weiter durch den Wald immer der Remstalroute entlang bis wir beim Trimm-Dich-Pfad Lorch ankommen. Hier weicht unser Track von dem der Remstalroute ab und wir umlaufen leider einen sehr schönen Teil der Remstalroute mit einem breiten Waldweg der im Götzenbachtal wieder auf die Remstalroute führt. Die Wegmarkierung der Veranstalter auch hier wieder eine Garantie zum Verlaufen der Pfeil zeigt in eine völlig falsche Richtung. Der wunderschöne Trail der Remstalroute wurde hier wohl frisch aufgeschüttet zu einer breiten Waldautobahn der Trail endet mit einer Kletterpartie über einen Berg aus Steinen, auch hier wird wieder abgewichen von der Remstalroute und der Wunderschönen Schelmenklinge und wir laufen den direkten Weg zu VP 3 der hier am Kloster Lorch sein soll. Es ist tiefschwarze Nacht wir kommen am Kloster an aber außer zwei Jungs mit einem Sprinter vom Veranstaltungsteam die eigentlich aufbauen wollen aber keinen Schlüssel haben und ein paar Mittelalter-Leuten die dort ihr Lager haben und zwei Wanderern finden wir hier nichts vor. Die Jungs von Veranstaltungsteam geben uns netterweise noch etwas zu trinken und entschuldigen uns tausendfach bei uns. Hier wird uns mitgeteilt, dass selbst die Wanderführer 1:30 Stunden zu schnell unterwegs sind. Der eine Wanderer der hier vom Rettungsdienst abgesetzt wurde möchte wohl aussteigen und Peter der zweite Wanderer möchte sich uns anschließen, denn sein Handy ist ausgegangen und er kann nicht auf den Track schauen wo er hin muss. Also gehen wir munter zu Dritt weiter. Weiter ist es nebelig und zabbaduschder wir laufen im schönen Haselbachtal und gehen dann wieder stetig bergauf. Kurz nach dem Ort Wustenried passiert uns ein fataler Fehler und wir stellen nach einer Stunde fest, dass wir eigentlich permanent im Kreis laufen, hier habe ich nicht aufgepasst und die Trackstücke lagen so nah beieinander das wir hier ohne es zu bemerken eine Stunde im Kreis gelaufen sind. Tobi fiel es dann auf, dass wir hier schon mal waren. Ein bisschen frustriert versuchten wir wieder auf den richtigen Weg zu kommen, dass klappte und schließlich ging es wieder steil bergab nach Schwäbisch Gmünd unten angekommen, liefen wir durch ein Wohngebiet kurz nachdem es wieder Steil bergauf in den Wald ging. Der lange Anstieg war sehr anstrengend und dauerte gefühlt Ewigkeiten. Hier folgten wir stetig der Remstalroute schön immer wieder wellig durch den Wald es fängt langsam an zu dämmern, wenn man in den Himmel schaut wird es immer heller, die Stirnlampen können wir nun langsam ausschalten aber es ist bitter kalt. Wir kommen nach Lindach und somit auch zum VP 4 hier ist zu unserer Überraschung alles schon vorbereitet wir bekommen hier frischen Kaffee und Tee was bei der Kälte der Nacht wirklich hervorragend ist. Auf das Frühstück was hier schon so schön vorbereitet ist müssen wir leider verzichten, da die Brötchen wohl erst viel Später kommen. Leider gibt es hier kein Wasser und so füllen wir unsere Flaschen im Klo auf. Wir entscheiden uns also nach einem guten Kaffee und Tee die letzten 25 km anzugehen. Wir können nun wunderschön über die drei Kaiserberge über den Windpark Bartholomäe bis hin zum Rosenstein und Braunsberg schauen, es ist strahlender Sonnenschein und der Nebel ist bis auf die Felder gesunken ein traumhafter Anblick.

Wir gehen nun über asphaltierte Wege Richtung Iggingen. Hier sollen wir nach Track durch eine Unterführung und dann endet der Track der eigentlich weiter gehen sollte laut Navi im Ende einer Wiese. Der Pfeil der hier vom Veranstalter angebracht ist, ist wieder mehr als verwirrend und zeigt wieder in eine völlig falsche Richtung zumindest wissen wir nicht so recht wie wir ihn deuten sollen und entscheiden uns an der Straße entlang über einen Feldweg wieder auf den Track zu biegen. Das Wetter wird immer besser und immer wärmer unsere Stimmung steigt wieder im Hinblick auf die letzten 20 km und wir wandern zügig durch Feld, Wiese und Wald. Kurz vor Mögglingen weicht der Track leider wieder ab von dem der Remstalroute und anstatt über Felder führt der Track nun direkt an der Straße entlang zum VP 5. Hier angekommen ist zwar schon alles aufgebaut aber es ist menschenleer. Wir füllen hier unsere Flaschen auf und gehen weiter ein bisschen traurig, dass wir auch hier auf den versprochenen Leberkäswecken verzichten müssen. Wir gehen noch einige Kilometer auf Asphalt weiter dann kommt wieder eine Wegmarkierung der Remstalroute hier sollen wir aber in eine andere Richtung über das Feld und die Straße weiterlaufen. Wir entscheiden uns den schönen Limespfad der Remstalroute zu nutzen der so oder so wieder auf den Track führt zu nutzen da er wunderschön und über Wurzelpfade durch den Wald am Rande einer Kuhweide führt. Das war eine gute Entscheidung, denn auf dem Track zurück gehen wir wieder über Asphalt in der prallen Sonne weiter nach unten in den Ort Mögglingen.

Wir laufen einmal quer durch den Ort und durch das Industriegebiet um dann wieder in die Wiesen und Felder einzubiegen. Es wird immer wärmer. Wir schauen nochmals auf den Track und wissen wir haben noch ca. 5 km bis zum Ziel. Nachdem wir einige km über einen Feldweg gelaufen sind. Geht es die letzten Km weiter auf einem schnurz geraden Fahrradweg nach Essingen, das Stück ist zäh, zieht sich und kostet Nerven und Schweiß, weil es in der prallen Sonne ist. Es ist 10 Uhr als wir im eigentlichen Ziel ankommen, hier ist aber nichts und wir wissen eigentlich gar nicht so recht wo wir hin müssen eine nette Dame im grünen T-Shirt rennt uns hinterher und weißt uns den Weg bis zum Fest wo das Ziel eigentlich sein sollte, sagt uns aber gleich, dass wir die ersten sind und der Veranstalter ihnen gesagt hat das die Wanderer vor 14 Uhr nicht zu erwarten sind. Sie macht von uns ein Ziel Bild und betreut uns schön auch die Leute vom MV Essingen versorgen uns super und geben uns gleich etwas zu trinken, leider sind die Armen auch sehr ratlos und haben vom Veranstalter völlig falsche Informationen erhalten. Wir haben noch Glück gehabt, viele Wanderer kamen kurz nach uns an und wir konnten gut beobachten wir ratlos sie da standen weil sie weder durch ein Ziel laufen konnten noch es irgendjemanden interessiert hat ob sie da sind oder nicht. Die nette Dame im grünen T-Shirt musste viele verärgerte Fragen beantworten und auch die Verantwortlichen des MV Essingen vor Ort mussten viele verärgerte Fragen beantworten und waren ratlos. Letzten endes kam der Veranstalter erst um 14 Uhr und baute ein kleines Zelt auf das war es. Dort konnte jeder eine Urkunde und eine Medaille abholen ob dieser nun gelaufen ist oder nicht. Mein Fazit: Für mich als erfahrene Läuferin alles kein Problem. Für die Leute die sich durch 75 km gequält haben (und das ist eine heftige Strecke) finde ich es sehr schade, dass sie im Ziel nicht entsprechend Empfangen und begrüßt wurden. Die Leute sind 15 km in der prallen Sonne gelaufen, nachdem sie schon über Stunden unterwegs waren um dann wie jeder Festbesucher stundenlang in der Essensschlange zu stehen um etwas zu trinken zu bekommen, das geht finde ich überhaupt nicht. Hier sollte der Veranstalter überlegen, mit Profis für solche Veranstaltungen zusammen zu arbeiten die wissen was sie tun und was die Wanderer benötigen. Schade eigentlich, denn im letzten Jahr war die Veranstaltung eigentlich ganz toll und obwohl wir schneller unterwegs waren haben wir an jeder Station etwas zu Essen und zu trinken bekommen. Wir sind zügig gewandert und waren wohl zu schnell unterwegs das kann ich ja noch verschmerzen aber letztes Jahr war das schon genauso und daraus hätte der Veranstalter lernen können. Es gibt nun mal auch verschiedene Wandertempos und man kann als Veranstalter nicht davon ausgehen, dass alle 3 km/h laufen müssen. Diese Essensmärkchen ein absolutes no go für eine solche Veranstaltung lieber ausschließen durch Startnummern, dass niemand mit wandert der nicht dazu gehört. Mein weiterer Kritikpunkt ist, dass ein Wanderer dem auf der Strecke etwas passiert wäre, hier nicht aufgefallen wäre, denn es hat zu keinem Zeitpunkt jemand überprüft ob alle den Verpflegungspunkt passiert haben. Letztes Jahr waren die Teilnehmer noch durch Startnummern gekennzeichnet. Ich möchte jedenfalls allen Wanderern und Wanderinnen meinen herzlichsten Glückwunsch aussprechen diese Strecke ist eine wahnsinnige Leistung. Mein persönliches Resümee Wandern ist sehr sehr schön aber finde ich anstrengender als Laufen zumindest muskulär. Ich habe wieder viele tolle Gespräche geführt und nette Leute kennen gelernt. Meine beiden Begleiter Peter und Tobi hätte ich nicht besser treffen können. Wenn das ganze jetzt noch ordentlich organisiert wird, ist es eine Runde schöne Sache. Keep on Running :)

 
 
 

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Auch als Rennschneggle bezeichnet ist Laufen meine Leidenschaft. Gerne möchte ich meine Erlebnisse mit denen teilen die es interessiert und alles Rund ums laufen.

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